Oberlinklinik  |  Pressemitteilung

Endlich ganz normal laufen können

Oberlinklinik engagiert sich für 10-jährigen Jungen aus Georgien

Dr. Tom Hellriegel (re.) und Oberarzt Ulrich Drohla zur Visite bei Markozi nach seiner letzten Operation in der Oberlinklinik. Fotoquelle: Oberlinhaus

Markozi ist ein aufgeweckter 10-Jähriger, der gern Fußball spielen und mit seinen Freunden auf Bäume klettern möchte. Das Herumtollen und die Bewegungsfreiheit sind für ihn allerdings nicht selbstverständlich. In der Provinz Kutaissi in Georgien kam Markozi mit einer problematischen Fehlstellung seiner Füße auf die Welt. Seine Unterschenkel waren so stark fehlgebildet, dass Markozi seine Beine nicht benutzen konnte. Eine Behandlung in seinem Heimatland war aufgrund der Komplexität der Beeinträchtigung unmöglich. So kam Markozi über die Hilfsorganisation Friedensdorf International im Jahr 2010 das erste Mal zur Behandlungen nach Deutschland. Jetzt, nach drei aufwendigen Operationen in der Kinder- und Neuroorthopädie der Oberlinklinik, kann er ohne Hilfsmittel laufen und freut sich nach erfolgreicher Reha auf die Rückkehr zu seiner Familie im August. 

Rückblick: Im Februar 2011 wurde der damals Zweieinhalbjährige das erste Mal in der Abteilung Kinder- und Neuroorthopädischen der Oberlinklinik durch Dr. Gert Pietsch operiert. Schon kurz nach der OP an beiden Beinen konnte er mit Unterstützung durch orthopädische Maßschuhe seine ersten richtigen Schritte laufen. In den nächsten Jahren blieb das stärker betroffene linke Bein allerdings im Wachstum zurück – am Ende war es über 7cm kürzer als sein rechtes Bein. 2018 wurde deshalb in einer zweiten Operation die Verkürzung des linken Beines ausgeglichen. „Eine Beinverlängerung ist ein langwieriger Prozess. Für die Stabilisierung des Knochens, der sich über Monate hinweg allmählich aufbaut, musste Markozi lange Zeit ein externes Fixierungsgestell tragen, welches einige Einschränkungen mit sich brachte“, erklärt Oberarzt Ulrich Drohla. Er war es auch, der gemeinsam mit Facharzt Dr. Tom Hellriegel in einer weiteren Operation im Mai dieses Jahres das Gestänge am Unterschenkel entfernt und eine innere Fixierung des Unterschenkelknochens eingesetzt hat, sodass Markozi sein Bein nun endlich normal benutzen kann. 

Die entstandenen Behandlungskosten in Höhe von rund 55.000 Euro wurden von der Oberlinklinik übernommen. „Wir sind ein diakonisches Unternehmen – unser Auftrag ist es, Menschen zu helfen. Deshalb behandeln wir regelmäßig kleine Patientinnen und Patienten, die über eine Hilfsorganisation zu uns kommen. Diesen Kindern eine bessere Entwicklung zu ermöglichen und ihre ersten Erfolge mitzuerleben, ist uns eine große Freude“, erklärt Dr. Robert Krause, Ärztlicher Direktor der Oberlinklinik. Bislang wurden schon 6 Kinder über Friedensdorf International behandelt – sie kamen neben Georgien aus Angola, Gambia und Afghanistan. 

Seit 1967 hilft Friedensdorf International Kindern aus Kriegs- oder Krisengebieten. Die medizinische Einzelfallhilfe für kranke und verletzte Kinder, denen in ihrer Heimat nicht geholfen werden kann, stellt einen Bereich der Arbeit von Friedensdorf International dar. „Ebenso wichtig wie die medizinische Versorgung der kleinen Patienten in einer der kooperierenden Kliniken in Deutschland ist die Rehabilitation im Friedensdorf in Oberhausen. Danach können die Kinder mit einer neuen Chance auf eine bessere, gesündere Zukunft zu ihren Familien in die Heimat zurückkehren“, erklärt Christian Heisig von Friedensdorf International. Jedes Jahr können rund 250 verletzte oder kranke Mädchen und Jungen durch das Engagement des Friedensdorfes in Deutschland behandelt werden.

Pressestelle Oberlinhaus